Umwelt-Verhaltensregeln

Diese Zeilen sind für diejenigen, die entweder in dieser atemberaubenden Umgebung geboren sind oder sich, angezogen von der einzigartigen Schönheit der Dolomiten, hierher begeben haben, voraussichtlich unnötig.
Jeder, der in die unberührte Natur dieser wunderbaren Naturgebiete (sowohl der allgemein bekannten, als auch der unbekannten) eintauchen, die großartige Landschaft bewundern oder sich vom Charm der Geschichte und der Bräuche dieser Gegend bezaubern lassen möchte, muss sicherlich nicht dran erinnert werden, dass ein respektvolles, nicht zerstörerisches Verhalten die beste Art ist, sich Kultur und Natur zu nähern.
Wir haben keine Zweifel, dass Besucher, die hierher kommen, ein genauso ausgezeichnetes Benehmen an den Tag legen, wie wenn sie in einer guten Stube zu Gast sind. Das heißt, dass niemand Abfall liegen lässt, Blumen ausreißt oder auf irgendeiner Weise die Tiere stört (weder indem man sich ihnen zu sehr nähert, noch indem zuviel Lärm gemacht wird).
Auch Pilze, Waldfrüchte, Mineralien und archeologische Funde werden selbstverständlich mit wohlverdientem Respekt gehandhabt.
Ebenso gelten ein paar andere, einfache Verhaltensregeln, deren Einhaltung das harmonievolle Zusammenleben mit anderen Menschen und der Natur sichert.
Tragen Sie schlichte, bequeme Kleidung, die auch fürs Land geeignet ist und problemlos schmutzig werden oder zerreißen darf. Die Kleidung sollte sich überdies der Umgebung anpassen, damit sie sich unbemerkt kleinen und großen Tieren nähern können. Solange Sie langsam laufen und leise sprechen, werden die Vögel beim Vorbeilaufen weitersingen.
Und… vergessen Sie ein Weile den Stadtstress; nehmen Sie sich die Zeit, häufig haltzumachen und sich umzuschauen: das, was auf den ersten Blick ein “normaler Stein” scheinen mag, ist oft bei näherem Hinsehen ein aus perfekt geformten, kräftig leuchtenden Kristallen zusammengesteztes Ganze; Und bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, dass das, was ein einfacher, kleiner Ast schien, in Wirklichkeit ein wunderschönes Insekt ist.
Legen Sie eine kleine Ruhepause in etwas abgelegeneren Gebieten, wie z.B. am Rand einer Lichtung, ein und Sie werden staunen, wie schnell das normale Waldleben wieder seinen Lauf nimmt, als ob Sie gar nicht da wären.
Setzen Sie sich und betrachten Sie mit Ruhe die herrliche Bergkulisse, die einstigen Militärfestungen, die kleine, mittelalterliche Kirche, die römischen Überreste, die venedischen Gebäude oder die Ruinen landwirtschaftlicher Gebäude aus der näheren Vergangenheit und Sie werden beginnen, die Geschichte und Bräuche dieser Orte wahrzunehmen: Kämpfe von Männern und Heiligen, das Rätsel von Om Salvarech, Feld- und Bergarbeit, das Fließen des klaren Wassers… langsam werden die Bilder dieser tausenjahrealten Geschichte wie ein Film vor Ihrem inneren Auge ablaufen.
Bei der Heimkehr können Sie zuhausegebliebenen Freunden und Familienmitgliedern mit Genugtuung Ihre lebhaften Erfahrungen mitteilen, die so von Ihren Bildern und Erzählungen begeistert sein werden, dass auch sie diese Orte, so wie Sie sie zurückgelassen haben, besuchen wollen: schön und unversehrt.
Jeder einzelne kann überdies zum Schutz der durchquerten Gebiete beitragen. Wenn Ihnen beim spatzieren durch Wald und Felder oder entlang von Pfaden und Bergkämmen Beschädigungen oder Verschmutzungen auffallen, melden Sie diese der Parkverwaltung.
Auf diese Weise dienen Ihre Besuche auch der ständigen Überwachung des Gesundheitszustandes der natürlichen und kulturellen Umgebung einer der schönsten Naturschutzgebiete Italiens: dem Parco Nazionale Dolomiti Bellunesi.

Viel Spass beim Wandern!