Der Wald ist seit jeher ein besonders „fließendes” landschaftliches Element, das heißt er weicht als erster, um Platz zu schaffen für Weiden und Ackerland, um die Menschen mit Brennstoff zu versorgen oder um die Schmelzöfen der Bergwerke zu betreiben, und jede demographische Änderung und jeder wirtschaftliche Engpass hatten immer gravierende Auswirkungen auf den Waldbestand.
Man betrieb eine gezielte Forstwirtschaft, indem man besonders ertragreiche Baumarten anpflanzte, und Gruppen von Waldarbeitern und Holzfällern, innerhalb derer eine feste Hierarchie herrschte, waren in den ihnen zugewiesenen Waldbereichen tätig. Das Fällen der Bäume und der Transport der Holzstämme waren Operationen, für die man spezifische Kenntnisse mitbringen und auch das Land genau kennen musste.
Der Wald war aber auch das Reich der Köhler, die mit ihren Familien viele Monate lang in einfachen Laubhütten auf kleinen Lichtungen lebten. Männer, Frauen und Kinder türmten auf den sogenannten „èra” oder „aiàò” (ebene Geländeabschnitte) die “poiàt” (Meiler) auf und überwachten sie Tag und Nacht, bis sich der aufsteigende Rauch Türkis färbte und die Holzkohle fertig war.
Der Wald lieferte aber auch den Rohstoff zur Herstellung von Werkzeug und anderen Waren.
Und nicht zuletzt war der Wald der Ort, in dem die Sagenfiguren zu Hause waren. Sie bewohnten Schluchten, Grotten und hielten sich auch nahe der Quellen auf: der Om Salvàrech, der Mazaròl mit seinen roten Kleidern, die wunderschönen Vane oder Anguane, die dummen Cavestrane und die ängstliche Caza Salvarega.