Naturwert
Ausgehend vom Gesamtnaturwert wurde das Nationalparkgebiet in fünf Klassen unterteilt: äußert hoher Wert, sehr hoher Wert, hoher Wert, durchschnittlicher Wert und mäßiger Wert. Es gibt keine Zonen der letzten beiden Klassen, und dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Belluneser Dolomiten eine überaus wertvolle Naturzone sind.
Zwischen Sensibilität und Schadensanfälligkeit
Der Plan des Nationalparks beschreibt drei “Sensibilitätsklassen” (bei denen die Gefahr eines Absterbens des Ökosystems direkt von Umweltfaktoren abhängt) und vier „Schadensanfälligkeitsklassen” (bei denen die Menschen der Natur irreparabel schaden können). Die Effekte der Schadensanfälligkeit, die in einigen Fällen denen der Kategorie Sensibilität entsprechen, sind besonders dort gravierend, wo bedrohte Arten leben (Wachtelkönig, Raufußhühner), in Gipfelzonen, in Zonen mit (von Bergbächen) erodierten Töpfen, am Flussbett einiger Bäche und auf einigen ehemaligen Wiesen/Weiden.
Zoneneinteilung und Strategie der Maßnahmen (Karte anzeigen)
Aus der Festlegung der Werte für die Gebiete ergeben sich die Faktoren für ihren Schutz, die Kontrolle, die zulässige Nutzbarkeit und natürlich auch die Verbote. Von der strukturellen Zoneneinteilung geht man somit zur funktionellen Zoneneinteilung des Nationalparks der Belluneser Dolomiten über.
Der Plan unterteilt das Schutzgebiet in:
- A. integrales Schutzgebiet: Zonen mit äußerst hohem Naturwert mit einem weitgehend naturgegebenen Gleichgewicht. Es umfasst zirka 2.500 Hektar (Teile der Vette Feltrine Gruppe bis Piazza del Diavolo, Zone Caserin auf der Cimonega Gruppe, Zone Mmonte Brendol, Piani Eterni, Monte Talvena). Die Natur ist in ihrem aktuellen Zustand zu schützen: es sind keine Maßnahmen geplant – außer nach Naturkatastrophen.
- B. orientierte Naturreserve: Für sie gibt es Schutzvorschriften, die für den weitesten Teil des Nationalparks gelten. Hier sind keine Eingriffe zur Änderung des Naturraums erlaubt, die traditionellen landwirtschaftlichen Aktivitäten können jedoch weiter betrieben werden – vorausgesetzt sie haben keine schädlichen Einflüsse auf die Natur. Eine orientierte Naturreserve eignet sich auch für Aktivitäten im Bereich Tourismus und einige produktive Tätigkeiten; außerdem sind Sanierungen an Bauten für die Alm- und Weidenwirtschaft erlaubt.
- C. Schutzgebiete: das sind jene Gebiete am Rand und längs der Zufahrtswege in den Nationalpark, in denen aktuell Land- und Forstwirtschaft betrieben wird, das heißt Aktivitäten, die das Nationalparkamt durchaus begrüßt und fördert.
- D. Wirtschaftlich und sozialwirtschaftlich nutzbare Gebiete: diese relativ dicht besiedelten Gebiete gibt es im Nationalpark nur im Raum Croce d’Aune Pass, in den Ortschaften im Val Cordevole und auf einem kurzen Abschnitt des Val del Mis (unterhalb des Stausees, dort wo Gena Bassa ins Val Falcina mündet). In diesen Räumen können Tourismus und kulturelle Aktivitäten zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen.