Hierbei handelt es sich um ein Projekt zur landwirtschaftlichen Umstellung, im Rahmen dessen der Maisanbau (2007 – 2008) in den Gemeinden des Nationalparks durch den Anbau von Getreide abgelöst werden soll. Vorrangiges Ziel dabei ist eine ökologische und landschaftliche Verbesserung. Dank der Zusammenarbeit des Nationalparks mit der Provinz Belluno, der Berggemeinschaft Feltre, der Landwirtschaftsgenossenschaft “La Fiorita” und der Brauerei “Castello” in Pedavena konnte der Experimentieranbau gestartet werden – oder besser wieder aufgenommen werden, denn bis vor einigen Jahrzehnten war der Getreideanbau sehr verbreitet. Später wurde er vom Mais abgelöst: dieser ist zwar wirtschaftlich wesentlich ertragreicher, ökologisch jedoch bedenklich.
Ziele
Das Projekt hatte zwei Schwerpunkte: den Naturschutz und die Förderung des Fremdenverkehrs
Ersterer erklärt sich durch die Notwendigkeit, dass man eine Alternative für einen ökologisch bedenklichen Anbau, der enorme Mengen Wasser verschlingt, bieten will. Weg vom Maisanbau und hin zu Getreide, das mit wesentlich weniger Düngemittel und Wasser auskommt. Heute werden die Niederschläge immer seltener und es kommt des Öfteren zu Dürreperioden. Der Übergang vom Mais auf Getreide ist somit eine ökologisch durchaus relevante Operation. Außerdem ist der Getreideanbau in den Tälern des Nationalparks historisch belegt, und seine Wiedereinführung hat somit auch kulturelle und landschaftliche Bedeutung.
Ein zweiter Projektschwerpunkt ist die Förderung des lokalen Tourismus. Mit dem Projekt „Carta Qualità” hat der Nationalpark beträchtliche Investitionen zur Förderung typischer landwirtschaftlicher Produkte getätigt, und das Markenzeichen wurde dadurch zu einer Garantie für traditionelle und umweltfreundliche Produkte. Die Aufnahme eines Biers aus Belluneser Getreide (und anderen vorwiegend biologischen Zutaten) in das Programm “Carta Qualità” bedingt einen Mehrwert und somit ein besseres wirtschaftliches Ergebnis für die Belluneser Bauern.
Ergebnisse
Am Pilotprojekt haben im Jahr 2007 fünfzehn Betriebe teilgenommen, und zehn im Jahr 2008. Insgesamt bestellten sie im ersten Projektjahr 60 ha Ackerland und im zweiten 35 ha.
Der Weizen wurde zu Malz verarbeitet, und daraus braute man das „Dolomiti”-Bier.
Nach Abschluss des Pilotprojekts haben die Bauern auf eigene Initiative die Zusammenarbeit mit der Brauerei “Castello” in Pedavena weitergeführt und diese weiter mit lokalem Malz beliefert.