Sitz des Parks – Photovoltaik Schutzdach
(photo von: Ottorino Mazzucco)Berghütte Dal Piaz – Dach mit Photovoltaik
(photo von: Nino Martino)Col dei Mich – Photovoltaik
(photo von: Nino Martino)Casera Vescovà – Photovoltaikmodul
(photo von: Stefano Mariech)Candaten Punto Ristoro Fotovoltaico
(photo von: Stefano Mariech)
Präsentationsareal des Projekts Fossil Free im Nationalpark Belluneser Dolomiten
1. Das Projekt
Ein Nationalpark ohne fossile Brennstoffe: das ist das Ziel von “Parco Fossil Free”.
Die grundlegende Idee ist, dass ein Naturschutzgebiet nicht nur Aufgaben im Bereich der Erhaltung, der Forschung und der Umweltbildung hat, sondern auch als richtiges “Labor zur nachhaltigen Entwicklung” dienen und alternative Technologien für folgende Bereiche bieten sollte:
- Energiegewinnung und Verbrauch
- Abfallwirtschaft
- Abwasserbehandlung
- Mobilität
So wird der Nationalpark zu einer „technologischen Vitrine”, an der sich öffentliche Verwaltungen und Bürger orientieren können, wenn es um den Einsatz von innovativen und umweltfreundlichen Technologien geht, und dies gilt natürlich auch für alle Körperschaften und Personen außerhalb des Naturschutzgebietes.
Im Rahmen des Projekts “Fossil free” wurden die Infrastrukturen des Parks (Hütten, Biwaks, Almen, Besucherzentren, Infopoints) mit Anlagen ausgestattet, die folgende Energiequellen verwenden:
- Biomassen (Hackschnitzel, Holzpellets, Brennholz)
- Biodiesel zur Beheizung, Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung und alternative Kraftstoffe für Dieselmotoren
- Sonnenenergie und Photovoltaik
- Kleinwasserkraftwerke
Die Anlagen befinden sich sowohl im Nationalparkgebiet als auch in den bewohnten Grenzzonen. Mit der Initiative möchte man den Park von fossilen Energiequellen “befreien” und somit einen Beitrag leisten, um weniger Abgase zu produzieren und dadurch dem Treibhauseffekt und dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken.
Da das Nationalparkgebiet nur wenig besiedelt ist, hat ein Ausstieg aus den fossilen Energien aus quantitativer Sicht nur beschränkte Auswirkungen. Die kommunikativen und pädagogischen Effekte aber sind weitreichend, denn man erreicht Alpinisten, Wanderer, Touristen, Einheimische und Schüler; Sie werden direkt mit der Thematik konfrontiert und lernen die erneuerbaren Energiequellen vor Ort kennen.
2. Durchgeführte Maßnahmen
1. Plan zur “Solarisierung” (Photovoltaik, Kleinwasserkraftwerke, Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung mit Biodiesel) der Infrastrukturen in den Bergen: Almen, Hütten, Biwaks, mit dem Ziel, die Energiegewinnung möglichst umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten:
2. Plan zur Installation von “Vorzeigeanlagen”, die mit Sonnenenergie, Photovoltaik und Holzbiomassen betrieben werden, vor allem an touristischen Strukturen wie Besucherzentren, Gästehäusern und Herbergen. Dadurch wird der kommunikative und repräsentative Effekt dieser alternativen Lösungen optimiert.
Die fertiggestellten Anlagen. Zusammenfassung
Struktur der Anlage
Gästehaus und Kulturzentrum – Agre; 50 KW Biomasse-Brenner und Fernwärmeanlage
Gästehaus und Umweltbildungszentrum Frassen – Val Canzoi; 25 KW Biomasse-Brenner, 1 KWp Photovoltaik, Biodiesel Generator
Umweltbildungszentrum Santina – Val Canzoi, Biomasse-Brenner und 3,5 m? Solaranlage
Besucherzentrum Val Imperina – Rivamonte, Biodiesel-Fernwärmeanlage
Verkaufsstelle und Picknickareal – Candaten, vernetzte 1,5 KWp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und Biomasse-Ofen
C.A.I. – Hütte Pian de Fontana; 5 KW Kleinwasserkraftwerk
C.A.I. – Hütte Bianchet 0,5 KW Kleinwasserkraftwerk
C.A.I. – Hütte Dal Piaz, 20 KWA Biodiesel Generator, 1,5 KWp Photovoltaik-Anlage
C.A.I. – Hütte Boz, 22 KWS Biodiesel Generator
Malga Erera, Biodiesel Generator und Brenner für die Käserei und 150 Wp Photovoltaik-Anlage
Malga Vette Grandi, Biodiesel Generator und Brenner für die Käserei
Malga Casere dei Boschi, 95 KW Biomasse-Brenner und Biodiesel-Brenner für die Käserei
Wachhütte und Biwak Alvis, 150 Wp Photovoltaik-Anlage
Wachhütte Brendol, 150 Wp Photovoltaik-Anlage und Holzofen
Wachhütte und Biwak Le Prese, 150 Wp Photovoltaik-Anlage und Holzofen
Wachhütte und Biwak Monsampian, 150 Wp Photovoltaik-Anlage und Holzofen
Wachhütte Le Mandre, 150 Wp Photovoltaik-Anlage
Wachhütte Vette piccole, 150 Wp Photovoltaik-Anlage
Wachhütte Vescovà, 150 Wp Photovoltaik-Anlage
Biwak Campotorondo, 150 Wp Photovoltaik-Anlage
Hautgebäude auf dem Freizeitareal Pian Falcina, Solaranlage und Biomasse-Ofen
Wirtschaftsgebäude Wohnwagenareal Pian Falcina, Solaranlage
Zusammenfassende Aufstellung der Anlagen, die derzeit geplant oder gebaut werden
Struktur der Anlage
Kulturzentrum “Piero Rossi” – Belluno, Beheizung über geothermische Wärmepumpen, versorgt durch eine 3,3 KWp Photovoltaik-Anlage (in Bau)
Sitz des Nationalparkamts – Feltre, 6,05 KWp Photovoltaik-Dachanlage (in Bau)
Restaurant Antica Torre – Col dei Mich, Holzöfen und 3,36 KWp Photovoltaik-Anlage (in Planung)
3. Auszeichnungen und “Export” des Projekts
Das Projekt Parco Fossil free erhielt im Jahr 2003 die Auszeichnung “umweltfreundliche Innovation”, vergeben von der Umweltschutzorganisation Legambiente in Zusammenarbeit mit der Region Lombardei, der Universität Bocconi, der TU Mailand “Politecnico di Milano”, der Handelskammer Mailand und der Stiftung Cariplo.
2004 wurde es von Eurosolar mit dem bekannten „Europäischen Solarpreis” ausgezeichnet.
2008 haben das italienische Umweltministerium und das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung beschlossen, ein Projekt zu finanzieren, mit Hilfe dessen das Projekt Fossil Free auf den Nationalpark Pollino übertragen wird.