Spezialprojekt Fauna des Nationalparks der Belluneser Dolomiten

Gämse
(photo von: Pierluigi Rizzato)

Das Projekt

Der Nationalpark der Belluneser Dolomiten (PNDB) befindet sich im südlichen Dolomitenraum und liegt im Gebiet zwischen dem Cismon Bach und der Piave. Er ist 31.512 Hektar groß und umfasst eine der besterhaltenen Bergregionen in den Ostalpen mit einer herausragenden biologischen Artenvielfalt.  Abgesehen vom Steinbock sind alle alpinen Wirbeltiere vertreten.
Der Nationalparkplan (veröffentlicht im Beiblatt des Amtsblattes Nr. 21 vom 26. 1. 2001) gibt sämtliche Bereiche und Kriterien für die Verwaltung und Erhaltung von Ökosystemen und Biozönosen vor; Eine detaillierte Definition der Maßnahmen, die in den Kompetenzbereich des Nationalparkamts fallen, ist aber im Rahmen von “Spezialprojekten” vorzunehmen, und in diesem Zusammenhang wurde unter anderem ein Projekt zum Thema Fauna gestartet.    
Das Spezialprojekt Fauna (PSF) ist ein “Plan zur Erhaltung”, und Ziel ist es, die Interaktionen zwischen Fauna und Umwelt zu analysieren und Maßnahmen zum “Schutz” der Tiere zu definieren. Das PSF ist somit ein hilfreiches Instrument für das Nationalparkamt bei der Planung künftiger Maßnahmen zum Tierschutz.

Die Zielsetzungen

Ziele des Projekts sind:

  1. eine kritische Auswertung der aktuellen faunistischen Kenntnisse für das Nationalparkgebiet;
  2. alle verfügbaren Informationen in ein Territoriales Informationssystem aufzunehmen;
  3. die Sammlung praktischer Vorschläge zum Schutz, zur Untersuchung und zur Forschung;
  4. die Festlegung der Prioritätsstufen der Maßnahmen.

Bei der Bearbeitung der Vorschläge zum Tierschutz versuchte man, alle positiven Auswirkungen, die sich durch die Präsenz der Tiere ergeben, zu optimieren. Neben dem ökologischen Wert der Vorschläge beachtete man auch die Kompatibilität, die diese mit der bestehenden Umweltsituation haben, und ob sie mit den sozialen Gegebenheiten vereinbar sind.
Die Präsenz von Tieren in einem Naturschutzgebiet hat positive Auswirkungen auf drei unterschiedliche Bereiche: Ökologie, Wirtschaft und Ästhetik.

  • Tabelle 1: Vorteile, die sich durch die Präsenz von Tieren ergeben
  • Tabelle 2: Die für das Spezialprojekt Fauna zuständige Arbeitsgruppe
  • Tabelle 3: Aufstellung über die wirbellosen Tiere im Nationalpark der Belluneser Dolomiten
  • Tabelle 4. Aufstellung über die wirbellosen Tiere im Nationalpark der Belluneser Dolomiten
  • Tabelle 5. Kriterien zur Bewertung faunistischer Notlagen im Nationalpark
  • Tabelle 6. Übersichtstabelle zu den Maßnahmen

Insgesamt wurden 84  und wie folgt unterteilte Vorschläge gesammelt: 15 Maßnahmen zur Umweltverbesserung; 27 Monitoring-Maßnahmen; 20 Maßnahmen zum aktiven Schutz der Tiere und 22 Forschungsmaßnahmen. Viele davon wurden bereits gestartet bzw. weitergeführt.

Territoriales Informationssystem
Alle Daten über die im Nationalpark lebenden Tiere wurden in ein Database eingegeben und einem Territorialen Informationssystem zugeführt, über das Karten erstellt werden können, die die aktuellen Lebensräume der Tiere anzeigen, und das mit Hilfe der bereits verfügbaren Informationen über die Waldarten und Gräsergesellschaften (Ergebnisse der Spezialprojekte “Forstwirtschaft” und “Natursanierung der Wiesen”) künftige Bearbeitungen durch die Erstellung von Modellen über die Umwelteignung möglich macht.

Schlussfolgerungen
Das Spezialprojekt Fauna hat zwei vorrangige Ziele: einerseits dient es zum Erfassen aller Informationen und Daten über die derzeit im Nationalpark präsenten Tierarten und andererseits kann man eine Reihe von künftigen Maßnahmen beschließen, um den Schutz der Tierwelt zu verbessern.
Bei der Arbeit versuchte man, die gesamte Tierwelt des Nationalparks mit einzubeziehen, man war sich aber klar darüber, dass das soziale Interesse nie sehr ausgewogen ist und sich auf Tierarten konzentriert, die traditionell in engerer Beziehung zum Menschen stehen oder direkt genutzt werden können.
Das Spezialprojekt Fauna beschäftigte sich also auch mit den Problemen jener Tiergruppen, die bei den Planungen meist unbeachtet blieben (kleine Säugetiere, Fledermäuse, Raubtiere etc.). Man ist der Meinung, dass diese in einem Naturschutzgebiet (und nicht nur dort) mit den anderen populäreren Tierarten “gleichzustellen” sind.